Paralympisch leben

Teamgeist für Brasilien // Mit dabei: Debütanten - und eine Grand Dame

Teamgeist für Brasilien // Mit dabei: Debütanten - und eine Grand Dame
Foto: Die deutsche paralympische Nationalmannschaft freut sich auf spannende Wettkampftage in Rio. Quelle: Picture Alliance
09. September 2016

In 17 von 23 Disziplinen will sich die deutsche Mannschaft mit Athleten aus rund 160 Nationen messen. Die jüngste Athletin und Debütantin ist Schwimmerin Janina Breuer, 17 Jahre. Als älteste und erfahrenste Sportlerin reiste Leichtathletin Marianne Buggenhagen, 63, nach Rio: Insgesamt 155 Athleten treten für Deutschland an. Für 58 sind es die ersten Paralympics. 94 Experten, darunter Trainer, Ärzte und Betreuer, unterstützen die Mannschaft. "Die vom IPC vorgegebene Betreuerquote wurde von uns voll ausgeschöpft", sagt Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport beim Deutschen Behindertensportverband und Chef de Mission.

In der Leichtathletik ist die deutsche Mannschaft stark. Die Erststarter Johannes Floors und Felix Streng konnten sich international schon behaupten: Beide gewannen 2015 und 2016 Gold bei Europa-und Weltmeisterschaften. Dabei konnten sie dieses Jahr für die 4x100m-Staffel sogar einen neuen EM-Rekord aufstellen, zusammen mit den Paralympics-Kennern David Behre und Markus Rehm, in Rio ebenfalls am Start. Auch die Werfer dürften erneut überzeugen. Marianne Buggenhagen, Besitzerin von neun paralympischen Goldmedaillen, sagt: "Es werden in Rio meine siebten und letzten Paralympics sein." Und: "Ich werde natürlich um Gold kämpfen."

Birgit Kober und Sebastian Dietz wollen ihre Londoner Gold-Gewinne wiederholen. Auch die erfahrenen Radfahrer Hans-Peter Durst, Denise Schindler und Michael Teuber geben alles. Ein Sieg ist es für den Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbands e. V. (DBS) Friedhelm Julius Beucher, eine Höchstleistung abzurufen - auch wenn diese nicht zum Edelmetall führe. 2012 stand Deutschland hinter Brasilien auf Medaillenrang acht. Im deutschen "Top Team" wurden 50 Athleten mit Medaillenchance besonders gefördert, erhalten 400 Euro monatlich und können sich bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit freistellen lassen.

Seit 2014 gibt es von der Deutschen Sporthilfe eine ebenso hohe Prämie wie bei Olympia: 20 000 Euro für Gold, 15 000 für Silber, 10 000 für Bronze. In 17 der 23 Disziplinen werden sich die Deutschen mit Athleten aus mehr als 160 Nationen messen. Acht Deutsche freuten sich über ihre Nachnominierung nach dem Ausschluss der Russen.

Quelle: Tagesspiegel / Paralympics Zeitung / Jonathan Fridmann