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Europarekord für Grahl, Enttäuschung für Schulte

Licht und Schatten bei den deutschen Schwimmern in den Vorläufen am zweiten Wettkampftag im Aquatics Stadium: Während Denise Grahl (23, Hanse SV Rostock) mit neuem Europarekord als Zweitschnellste über 50 Meter Freistil (Startklasse S7) ins Finale einzog, verpasste Daniela Schulte (34, PSC Berlin) als Neunte über 100 Meter Rücken überraschend eine Platzierung unter den Top Acht (S11). Ebenfalls ins Finale über 50 Meter Freistil schaffte es Tobias Pollap (S7, 30, TSV Bayer Leverkusen).
Europarekord für Grahl, Enttäuschung für Schulte
09. September 2016

Grund zum Jubeln hatte besonders Denise Grahl. Bei ihrer Paralympics-Premiere setzte sie nach Platz acht zum Auftakt über 100 Meter Rücken am zweiten Wettkampftag ein Ausrufezeichen. 33,28 Sekunden über 50 Meter Freistil bedeuteten nicht nur neue persönliche Bestzeit sondern auch Europarekord. „Das war ein super Start in den Tag. Ich werde jetzt ganz locker bleiben, denn ich habe nichts zu verlieren. Das wird bestimmt ein richtig knappes Rennen, ich bin sehr gespannt“, sagt Grahl. Über die kurze Distanz lautet das Motto um 18.05 Uhr im Aquatics Stadium: „Rein ins Wasser und alles raushauen.“ Auf der Tribüne werden dann auch Mutter Regina und ihr ehemaliger Trainer die Daumen drücken und lautstark anfeuern.

Für Daniela Schulte ist der Wettkampftag hingegen früher beendet als geplant. Über die 100 Meter Rücken scheiterte die dreifache Paralympicssiegerin als Neunte knapp – und war mit ihrer Zeit alles andere als zufrieden. Nach einer steinigen Vorbereitung mit hartnäckigen Schulterproblemen und vielen Rückschlägen schien die 35-jährige Berlinerin im Juni auf einem guten Weg, wurde aber von einem bakteriellen Infekt vor zwei Wochen erneut zurückgeworfen.  „Das steckt mir offensichtlich noch in den Knochen. Ich komme nicht so recht auf Touren“, berichtet die enttäuschte Schwimmerin. Morgen stehen die 400 Meter Freistil auf dem Programm – eigentlich ihre Hauptstrecke, auf der sie 2012 in London noch Gold gewonnen hatte. „Die Medaillen scheinen momentan aber weit weg nach diesem Saisonverlauf. Mein Ziel ist das Finale“, sagt Schulte. Sie wolle den missglückten Auftakt schnell abhaken – um dann hoffentlich noch einmal angreifen zu können.