WM

Zweimal Edelmetall im ersten Streich

Doppelte Medaillenjagd – so lautet das Motto am letzten Wettkampftag der Para Ski alpin-WM im italienischen Sella Nevea. Aufgrund der Wetterprognosen stehen heute gleich zwei Entscheidungen auf dem Programm, im Super-G und in der Super-Kombination. Und im ersten Streich durfte das deutsche Team gleich zweimal jubeln: Anna Schaffelhuber gewann wie schon in der Abfahrt Gold und Andrea Rothfuss Silber.
Zweimal Edelmetall im ersten Streich
Foto: © Ralf Kuckuck / DBS-Akademie
31. Januar 2019

Es ist kein normaler Wettkampftag bei den Weltmeisterschaften im Para Ski alpin: So bedeutet der erste Platz nach dem ersten Lauf der Super-Kombination für Anna Schaffelhuber nicht nur eine gute Ausgangsposition für den Slalom-Durchgang (14 Uhr) – sondern auch eine Goldmedaille. Denn der Super-G wurde zusätzlich als einzelnes Rennen gewertet, da am Freitag Wind und Schnee vorhergesagt sind und einen Wettkampf somit wohl unmöglich machen.

Schaffelhuber zeigte einen starken Lauf und distanzierte die zweitplatzierte Japanerin Momoka Muraoka mit 1:08,54 Minuten um 1,43 Sekunden. „Super, dass es wieder ausgegangen ist. Ich habe vor der WM schon besonders auf die Speed-Rennen geschielt und bin sehr happy, dass ich das zweite Gold geholt habe“, sagt die 26-jährige Monoskifahrerin vom TSV Bayerbach. Sie habe schon bei der Besichtigung gemerkt, dass ihr der Kurs gut liege. „Ich bin mit coolem Gefühl losgefahren, auch wenn die Sichtverhältnisse schwierig waren und man manche Wellen erst spät gesehen hat“, berichtet Schaffelhuber, die gleichzeitig eine hervorragende Ausgangsposition für die Super-Kombination besitzt. „Da werde ich nochmal befreit angreifen, denn ich habe ja heute schon Gold gewonnen und nichts mehr zu verlieren“, sagt Schaffelhuber grinsend.

Angreifen wird dann auch Anna-Lena Forster (23 / BRSV Radolfzell / Singen) in ihrer Spezialdisziplin. Im Super-G verpasste sie das Treppchen nach einem zu verhaltenen Lauf als Vierte, will aber auf jeden Fall noch in die Medaillenränge fahren. 2018 feierte die 23-Jährige ihren ersten Paralympics-Sieg in der Super-Kombination, doch angesichts des großen Rückstandes von 6,37 Sekunden wird es schwierig, ihre Teamkollegin noch von der Spitze zu verdrängen.

Erneut spannend war das Duell um Silber in der Klasse der Damen stehend. Waren es in der Abfahrt nur 18 Hundertstel auf die Japanerin Ammi Hondo, so lag Andrea Rothfuss (29 / VSG Mitteltal / Freudenstadt) im Super-G knappe 17 Hundertstel vor der Kanadierin Frederique Turgeon und schnappte sich damit wieder Silber. Auf dem ersten Platz landete erneut Marie Bochet – es ist das vierte Gold der Französin in der vierten Entscheidung. „Zwei Schwünge habe ich nicht gut getroffen und Zeit liegen lassen. Mit Silber bin ich natürlich zufrieden. Jetzt geht der Fokus direkt auf das nächste Rennen, denn es steht ja noch eine Entscheidung an“, sagt Rothfuss. Weiter geht es mit dem Slalom um 14 Uhr. Es ist das letzte Rennen dieser WM – und die letzte Medaillenjagd der deutschen Mädels.

Bei den Para Ski alpin-Weltmeisterschaften messen sich zunächst in Kranjska Gora (Slowenien) und anschließend in Sella Nevea (Italien) rund 100 Athletinnen und Athleten aus 30 Nationen (21. Januar bis 1. Februar) zehn Monate nach den Paralympics. Das deutsche Team von Bundestrainer Justus Wolf hat am letzten von sechs Wettkampftagen dreimal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze auf dem Medaillenkonto.