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Para Ski nordisch: Über Östersund zur WM

Biathlon-Fans ist das schwedische Östersund schon lange ein Begriff, doch Para Skilangläufer und Para Biathleten kannten die Region bisher nicht aus eigener Erfahrung. Das ändert sich in dieser Saison, denn ab dem 12. Januar macht der Para Biathlon-Zirkus halt in der schwedischen Provinz Jämtland. „Wir rechnen mit bestens organisierten Wettkämpfen in einem schönen Wintersport“, sagt der deutsche Bundestrainer Ralf Rombach.
Para Ski nordisch: Über Östersund zur WM
Foto: © Luc Percival
10. Januar 2019

Mit zehn Sportlerinnen und Sportlern (plus zwei Begleitläufern sehbehinderter Athleten) ist die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch gen Norden gereist. Fünf Rennen stehen bis zum 18. Januar auf dem Programm, drei im Langlauf und zwei im Biathlon. Die beiden Sprints am 15. und 16. Januar finden unter Flutlicht am Abend statt. Rombach will die Reise nach Schweden für zusätzliche Trainingseinheiten nutzen.

Denn auch die WM im Para Ski nordisch naht, sie geht vom 15. bis 24. Februar in Prince George (Kanada) über die Bühne. „Wir sehen Östersund als Auftakt in die heiße WM-Vorbereitung“, sagt Rombach.
Das liegt auch daran, dass die Schneebedingungen in der Heimat zuletzt kaum Training auf Schnee zuließen.Dennoch betont Clara Klug vom PSV München: „Ein Weltcup ist ein Weltcup. Die Wettkämpfe stehen klar im Vordergrund.“ Die 24-Jährige, die zuletzt mit den Auswirkungen einer Erkältung zu kämpfen hatte, will mit ihrem Guide Martin Härtl erneut angreifen – beim ersten Weltcup des Winters im Dezember im finnischen Vuokatti gelang ihr der zweite Weltcup-Sieg ihrer Karriere.

Infekt bei Andrea Eskau

Neben dem Team Klug/Härtl sind in Östersund auch wieder die restlichen Mitglieder des Paralympics-Teams aus dem vergangenen Jahr dabei: Im Schlitten starten Andrea Eskau (USC Magdeburg), sofern ein hartnäckiger Infekt dies zulässt, Anja Wicker (MTV Stuttgart) und Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg).Bei den Männern der stehenden Konkurrenz vertreten Alexander Ehler (SV Kirchzarten) und Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld) die deutschen Fahnen.

Bei den Männern mit Sehbehinderung wollen Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg) und sein Guide Lutz Klausmann überzeugen.Hinzu kommen bei den Männern stehend der 19-jährige Allgäuer Marco Maier (SV Kirchzarten) und in der sitzenden Konkurrenz die 14-jährige Debütantin Merle Menje (StTV Singen) sowie Patrik Fogarasi (SV Kirchzarten) aus dem sächsischen Frankenberg. Für den 43-jährigen ehemaligen Para Kanuten ist es der erste Auslandseinsatz mit den deutschen Para Skilangläufern und Biathleten.

„Ich will mich besser präsentieren als vor einem Jahr in Oberried“, sagt Fogarasi. Helfen soll ein Schlitten, der halb so wenig wiegt wie jener, mit dem er im Januar 2018 beim Heimweltcup im Hochschwarzwald sein Debüt gefeiert hat. Auch die Gottmadingerin Menje ist in Östersund mit einem neuen Schlitten unterwegs. Sie gehört der Riege an Nachwuchskräften an, die Rombach kontinuierlich Erfahrung sammeln lassen will. „Ich freue mich total und will einfach nur mein Bestes geben“, sagt die Langlauf-Spezialistin.

Das Gefühl, zu gewinnen, kennt die junge Sportlerin bereits. Im irischen Athlone gewann sie im Juli 2018 im Rennrollstuhl vier Goldmedaillen bei der Junioren-Weltmeisterschaft.