Paralympics

Hiltrop gewinnt historisches Schieß-Gold

Natascha Hiltrop erreicht durch einen starken Finalauftritt die Goldmedaille im mixed 10 m Luftgewehr liegend.
Hiltrop gewinnt historisches Schieß-Gold
Foto: © Joachim Sielski / DBS
01. September 2021

Natascha Hiltrop erreicht durch einen starken Finalauftritt die Goldmedaille im mixed 10 m Luftgewehr liegend mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Ringen. Es ist das zweite paralympische Edelmetall ihrer Karriere. Bernhard Fendt scheidet trotz guter Leistung frühzeitig aus. Auch Moritz Möbius schaffte es in Klasse R5 nicht ins Finale. Bereits gestern endete der Wettkampf der Klasse P1 für Tobias Meyer nach der Qualifikationsrunde.

„Ich bin sehr glücklich, dass ich das umsetzen konnte, was ich mir vorgenommen habe. Da fällt einem schon ein riesiger Stein vom Herzen“, sagte Natascha Hiltrop kurz nach ihrem Erfolg in Tokio: „Bei den restlichen Wettkämpfen möchte ich jetzt weiter alles geben und schauen, wozu es am Ende reicht“. Hiltrops Erfolg ist der erste seit den Paralympischen Spielen vor 17 Jahren. In Athen 2004 gewann damals Manuela Schmermund die Goldmedaille im Luftgewehr stehend.

In der Asaka Shooting Range traf Hiltrop im Finale der Klasse R3 auf die sieben besten Athlet*innen des Wettbewerbs. Hiltrop qualifizierte sich nach 6 Serien à 10 Schuss mit insgesamt 635,4 Ringen als Zweite hinter dem Weltmeister von 2014 in dieser Klasse, dem Koreaner Jinho Park. Auf den Punkt fokussiert gelang ihr mit den ersten beiden Durchgängen mit jeweils fünf Schuss ein guter, jedoch nicht überragender Auftakt (105,8 Ringe). Die Ukrainerin Iryna Shchetnik überzeugte hingegen mit hohen Zehnerwertungen und zog für kurze Zeit an Hiltrop und den Koreaner Park vorbei. In der zweiten Stufe der Finalrunde lieferte die 29-Jährige im Liegendanschlag weiter konstant ab, blieb mental stark und schoss sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Ringen vor dem Koreaner Park zu Gold der Klasse R3. Bronze holte die Ukrainerin Shchetnik.

Am Ende standen für Natascha Hiltrop 253,1 Ringe zu Buche. Bundestrainer Rudi Krenn ahnte bereits im Vorfeld, dass für seine Schützin heute einiges drin sein wird: „Wir sind überglücklich nach diesem Erfolg. Sie war im Vorfeld tiefenentspannt und fest entschlossen hier heute eine Medaille zu holen. Schießen ist ein Mentalsport. Daher war das die Grundlage für den Erfolg“, sagte er: „Zudem haben wir es geschafft, alle Nebengeräusche von ihr fernzuhalten. Das hat sicher auch zu ihrer Leistung beigetragen.“

Fendt, Möbius und Meyer scheiden jeweils frühzeitig aus

Bernhard Fendt (DRW Ursberg) war bereits in der Qualifikation als 17. mit 631,1 Ringen ausgeschieden. Im Gegensatz zu den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro konnte sich der 51-Jährige um 14 Platzierungen verbessern. Für Moritz Möbius war in der Klasse R5 (Luftgewehr liegend), der Athlet*innen, die auf eine Gewehrständerauflage angewiesen sind, ebenfalls in der Qualifikationsrunde Schluss. Er schloss sein paralympisches Debüt mit Platz 27 und insgesamt 629,9 erzielten Ringen hab.

Bereits gestern war auch Tobias Meyer bei seinem paralympischen Einstand frühzeitig ausgeschieden. In der Qualifikation der Klasse P1 (Luftpistole 10 m) reichte es für den 23-jährigen Bayer nur zu Platz 15. Der Bundestrainer war mit der Leistung seines Schützlings zufrieden. "Tobias hat sich sehr gut verkauft bei seinem Paralympics-Debüt und konnte sogar ein paar stark einzuschätzende Konkurrenten hinter sich lassen. Das gesamte Trainerteam ist sehr zufrieden mit ihm. Wir planen absolut Richtung Paris", sagte Krenn.  

Quelle: Niklas Klütsch