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Heinrich Popow als Vorlauf-Dritter im 100-Meter-Finale

Heinrich Popow hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro den Vorlauf über 100 Meter der Klasse T42 souverän überstanden. Der 33-Jährige, der für den TSV Bayer Leverkusen startet und von Karl-Heinz Düe trainiert wird, gewann seinen Vorlauf in 12,45 Sekunden und geht damit mit der drittschnellsten Zeit ins Finale morgen Abend um 18.17 Uhr (Rio-Zeit).
Heinrich Popow als Vorlauf-Dritter im 100-Meter-Finale
Foto: © Ralf Kuckuck/DBS
14. September 2016

Im zweiten Vorlauf waren nur der Australier Scott Reardon mit paralympischem Rekord von 12,26 Sekunden und der Brite Richard Whitehead mit 12,38 Sekunden schneller als der Paralympics-Sieger von London 2012, allerdings hatten sie auch Rückenwind, Popow leichten Gegenwind.

Popow sagte: „Ich habe die Saisonbestleistung im Vorlauf eingestellt, eigentlich wollte ich noch schneller laufen, aber mein Start war so gut, dass ich zu schnell zufrieden war, ich habe hinten raus die Spannung ein bisschen verloren, aber wenn du den Vorlauf gewinnst, ist das Meckern auf hohem Niveau. Morgen werden die Karten neu gemischt, da entscheiden die Nerven.“

Für Popow, der aktuell den Weltrekord mit 12,11 Sekunden hält, steht das Privatduell mit Whitehead im Mittelpunkt: „Ich kümmere mich eigentlich nur um Whitehead, wenn Reardon gewinnt, soll er gewinnen, aber ich weiß nicht ob der morgen die Nerven zusammenbehält. Ich bin der Meinung, dass ich mehr auf Whitehead aufpassen muss als auf Reardon.“

Für Popow, der am Samstag auch im Weitsprung erstmals Gold gewinnen möchte, sind die Spiele bereits jetzt ein Erfolg: „Ich fühle mich extrem wohl, ich bin geerdet, ich bin zutiefst zufrieden, ich bin stolz, was hier passiert, was die Kids zeigen, was der Nachwuchs macht. Wenn der alte Mann morgen nicht das abliefert, was er abliefern soll, dann ist es an der Zeit, die Bühne freizumachen, aber jetzt mit der Saisonbestleistung im Vorlauf zu gewinnen – ich bin extrem motiviert und morgen werde ich alles reinwerfen, was in mir ist, die komplette Erfahrung, die ganzen Kräfte, die ich habe."

Der 19-jährige Leon Schäfer, der erst vor wenigen Wochen von seinem Start bei den Paralympics erfahren hatte, wurde Elfter in persönlicher Bestzeit von 13,16 Sekunden, verpasste es aber, ins Finale einzuziehen. Wie Popow liegt auch sein Schwerpunkt auf dem Weitsprung.

Im 100-Meter-Rennen der Klasse T12 erreichte Thomas Ulbricht vom PSC Berlin den Endlauf der letzten Vier. Der 31-Jährige gewann seinen Lauf um zwei Hundertstel in 11,40 Sekunden vor dem Chinesen Mingyu Chen und sicherte sich damit das große „Q“ für das Finale morgen um 18.10 Uhr (Rio-Zeit).

Uta Streckert vom TV Wattenscheid wurde über 100 Meter der Klasse T35 Sechste in 17,66 Sekunden.